Juni 2009

Juni 2009

Wenn nicht passendes für uns auftaucht, dann müssen wir eben was passendes schaffen.

Also zogen wir in Betracht zu bauen, bzw. sich mal durchrechnen zu lassen was da auf uns zukommen würde. Zuerst klickten wir uns durch Internet, ließen uns von allen möglichen Hausbaufirmen Prospekte zusenden und verglichen erstmal grob Preise. Gleichzeitig schauten wir uns nach Baugrundstücken um. Ein Grundstück hatten wir bereits als Favoriten (von dem träumten wir aufgrund seiner Lage schon seitdem wir hier nach Ragow zogen), doch wussten wir, dass dort der Quadratmeterpreis unseren finanziellen Rahmen sprengen würde.

Durch einen Zufall bekamen wir den heißen Tipp, dass genau unter anderem dieses Grundstück nun Erbpachtland ist.

Nach einigen Überlegungen und genauer Prüfung - auch der finanziellen Seite, kamen wir zu dem Entschluss, dass es genau DAS sein soll.  Das Objekt unserer Begierde ging uns nicht mehr aus dem Kopf.

Also besorgten wir uns Infomaterial von allen möglichen Hausbaufirmen und sortierten schon mal grob einfach aus dem Bauch heraus aus.

Übrig blieben ein paar Anbieter, mit denen wir dann auch Termine vereinbarten.

In der folgenden Zeit marschierten wir einfach in Musterhäuser, guckten hier und dort, vereinbarten Beratungstermine und machten die unterschiedlichsten Erfahrungen.

Eine Anmerkung ist hier wichtig :  Dieses Aussortieren hatte nichts mit Gut oder Schlecht zu tun, sondern ergab sich einfach aus den Bauch heraus und ist nur unsere persönliche Meinung. Manche Prospekte sprachen uns an, manche weniger, andere gefielen uns sehr gut, ließen sich aber mit unserem Budget nicht vereinbaren. Es waren die unterschiedlichsten Gründe, die bei anderen Bauherren schon wieder ganz anders gelagert sein können.

Hausbaufirmen die uns gleich sagten, das die Preise in ihrem großformatigen Hochglanz-Firmenprospekt nur Anhaltspunkte sind und das kleinste Haus ohne Extras mal eben nicht unter 200.000 € machbar sei, fielen auch gleich aus der engeren Auswahl heraus. Das nenne ich schon einen sehr groben Anhaltspunkt wenn dieser mal 80.000 € Differenz  zum Prospektpreis ausmacht und bedanke mich an dieser Stelle bei dem Hausverkäufer, der sich selbst als sehr erfahren und ehrlich deklarierte, dass wieder ein Anbieter aus unserem Auswahlpool fiel.

Das traumatischste Erlebnis verschaffte uns jedoch eine andere führende Hausbaufirma  , daher möchte ich die weiter ausführen, ohne allerdings die Firma zu nennen, denn ich denke ein schwarzes Schaf in der Herde sagt noch nichts über die Firma aus.

Als der für uns zuständige Hausverkäufer mit unterdrückter Nummer anrief, störte mich persönlich schon mal, dass er mir sagte, dass er schon öfter versucht hatte mich zu erreichen. Auf meine Frage wieso er denn nicht einfach auf die Mailbox spricht und man die Chance hat zurückzurufen, begründete er damit, dass er ja mit den Kunden reden will und nicht mit der Mailbox. Aha ! Andere Hausverkäufer hatten da nicht so eine Mailboxphobie und erreichten uns natürlich dementsprechend schneller.

Aber jeder verdient eine weitere Chance und so vereinbarten wir einen Termin, der eigenartiger Weise nicht in einem der Musterhäuser hier gleich um die Ecke stattfinden sollte, sondern bei uns  Zuhause.  Auch hier reichte unsere Erfahrung noch nicht aus, dies abzulehnen, also saßen wir 3 Stunden mit dem wirklich ganz netten Menschen hier, hörten seine Familien- und Baugeschichten und kamen dann in der letzten halben Stunde auf das Haus zu sprechen.

Nachdem er sich alles notiert hatte, von finanziellen Details bis hin zu den Wünschen die man an das Haus hatte (er saß noch immer mit einem DinA4-Zettel und Kugelschreiber da), fragte ich den guten Mann erwartungsvoll, ob er nun das Laptop rausholt und uns “unser Haus zeigt”.

NEIN, wie würde ich denn darauf kommen? Das muss er schließlich erst planen lassen. Huch.. planen ? Wir wollen doch eins von der Stange, da aus dem Prospekt! Nichts Aufregendes. Ein kleines Haus halt. Nein Nein, das wird individuell geplant, aber mit unseren Preisvorstellungen kämen wir locker hin. Naja wenigstens etwa !

Der besagte Termin fand nach 1 Woche statt (!) und wir erwarteten sonst was. Aber wir bestanden drauf, bei dem Verkäufer im Musterhaus vorbeizukommen, was er zähneknirschend hinnahm. Als wir wie vereinbart pünktlich erschienen, telefonierte er ganz wichtig. Nach einem anfänglichen “Na ich wollte doch bei EUCH vorbeikommen (ist er nun unser Freund ?)” und “was macht IHR denn schon hier ?”, konnten wir klären, dass wir bewusst mit ihm im Musterhaus verabredet waren !

Es wäre gerade ganz schlecht, weil er noch in einer Besprechung säße und wichtige Leute da sind (wir sind nicht wichtig? Wir hatten einen Termin !) und wir sollten uns schonmal oben hinsetzen, er käme gleich.

Nach 10 Minuten betrat er den Raum und völlig aufgeregt erklärte er uns, dass er noch mit dem Architekten telefonierte - natürlich wegen uns - und es noch Unstimmigkeiten gab. Aber der Architekt ruft gleich zurück. Er schickte uns wieder weg, wir sollten in einer Stunde wiederkommen  und komplimentierte uns aus dem Raum.

Als wir wiederkamen hatte er angeblich alles zusammen. Fein, dann kann es ja losgehen.

Er kramte einen Prospekt vor (den wir bereits schon Zuhause hatten) und sagte :
So, dies ist ihr Haus !
Hm.. wieso hat das 133qm, wo wir doch über ca.120qm sprachen ?
“JaJa.. das bekommen wir schon hin” ..
Aha... gut...! Wir sind gespannt! 

Dann kritzelte er mit Kugelschreiber in dem Prospekt herum und zog einen Strich als Wand, weil wir keinen offenen Flur wollten, sondern einen Windfang (dafür brauchte er 1 Woche +  noch zusätzliche Telefonate mit dem Architekten +  unseren Spaziergang von 1 Std. trotz Termin  ????? ). 
Dann nannte er uns den Preis, der OK war und ging danach die Sätze in der  Bauleistungsbeschreibung durch, die er für wichtig hielt (die anderen sind nicht wichtig für uns .. aha !).
Nun wollte ich die Bauleistungsbeschreibung haben, um das Zuhause genau zu prüfen, aber die bekommt man nicht.

Warum das denn nicht ???????

Die Bauleistungsbeschreibung bekommen wir sowieso mit, wenn wir den Vertrag unterschrieben haben, vorher kann man damit gar nichts anfangen und der Wortlaut des Verkäufers war “da steht viel zu viel drin, das brauchen sie ohnehin nicht alles und vieles versteht er als Verkäufer gerade mal. Dann kommen nur Fragen und sie verwirren sich selber” Mit den Worten zog er den fertigen Vertrag mit einem Lächeln hervor und legte ihn uns zur Unterschrift vor.

Hallo ? Geht`s noch ?  Selbstverständlich folgte nun die Diskussion wieso wir nicht unterschreiben und nun bekäme er Ärger mit seinem Chef, kann das dem gar nicht erklären, was er falsch gemacht hat (er wollte den Chef aber auch nicht holen, denn wir boten freundlich an, es dem Chef zu erklären

Fassungslos, entsetzt und sprachlos verließen wir das Musterhaus. Auf diese Art und Weise würde ich nicht mal ein Auto für 500,- Euro kaufen. Zumal wir zu dem Zeitpunkt ja auch noch weder ein Grundstück hatten, noch wussten, ob irgendeine Bank bei unserem Vorhaben mitspielt. Doch das beeindruckte ihn gar nicht. Kann man ja alles hinterher machen, das sind ja die kleinsten Probleme, erstmal den Vertrag fürs Haus unterschreiben, dann sehen wir weiter. Oha.. also hier gingen unsere Ansichten wieder weit auseinander, denn ein Haus bekomme ich bei 100 seriösen Hausbaufirmen, aber der Grundstein ist eine auf lange Sicht tragbare und maßgeschneiderte Finanzierung.

Aber solche Negativbeispiele sind ja nicht die Regel, aber für uns teilte sich so die Spreu vom Weizen und zum Schluss blieben nur 2 Hausanbieter übrig, die all unseren persönlichen Wünschen & Ansprüchen (besonders die nach Information) gerecht wurden. Der letzte Anbieter von dem wir uns dann gedanklich trennten (Town & Country Haus) , lieferte uns wirklich auch ein erstklassiges und sehr informatives Gespräch, machte uns ebenfalls auf alle Eventualitäten, Kosten die drumherum entstehen, vom Baustrom über Baustrasse bis hin zu jeder kleinsten Gebühr, aufmerksam. Man ging dort mit einem sehr guten Gefühl weg.
Aber wir konnten uns eben nur für eine Firma entscheiden.

Unser Tipp:

Wer selber nun vor hat zu bauen, dem können wir nur den Rat mit auf den Weg geben, dass man sich wirklich mehrere Anbieter anhören sollte und niemals etwas unterschreiben beim ersten Termin. Vorteil für einen selbst ist, dass man aus jedem Gespräch wertvolle Informationen mit nimmt und man bei jedem Gespräch sicherer wird und auch schneller merkt, an welcher Stelle man noch mal nachhaken sollte. Schnell kann man “Firmen die einfach nicht zu einem passen” aussortieren. Eine Firma die sich weigert die Bauleistungsbeschreibung vorab zur Durchsicht mitzugeben, signalisiert uns eigentlich, dass es was zu verbergen gibt, oder sie im Vergleich dann mit anderen Anbietern nicht standhalten kann.

Aber auch das ist nur eine persönliche Einschätzung, da wir die Bauleistungsbeschreibung ja nicht mit anderen vergleichen konnten.

 

 

[Hausbau] [Bilanz] [Fotos] [Bautagebuch] [Planung] [Dezember 2009] [November 2009] [Oktober 2009] [Sept. 2009] [August 2009] [Juli 2009] [Juni 2009] [Anfang / Idee] [Bauzeitplan] [Meckereien] [Bau-Links] [Privates] [Gästebuch] [Impressum]